Ich küsse Ihre Hand, Madame
Jüdische KünstlerInnen auf Schellack

In seiner Reihe „Grammophon-Lesungen“ lässt der Musikkabarettist Jo van Nelsen längst vergangene Stimmen erklingen und liefert den Soundtrack zu spannenden Texten und Ausstellungen.

Diese Lesung entstand begleitend zur Reihe „Frankfurt liest ein Buch 2016“, die David Seuthes Roman „Frankfurt verboten“ um eine jüdische Pianistin in der Nazizeit in den Mittelpunkt stellt, sowie zur parallel laufenden Ausstellung des Frankfurter Museums für Kommunikation „Jukebox Jewkbox! – Ein jüdisches Jahrhundert auf Schellack und Vinyl“.

Der Sänger Richard Tauber, der Dirigent Leo Blech, die Violinistin Edith Lorand – nur einige von vielen jüdischen KünstlerInnen, die aus dem Musikleben der Weimarer Republik nicht wegzudenken waren. Bis die Nazis 1933 mit ihrer Kulturpolitik absurde Realitäten schafften, die noch heute nachwirken.

Über die spannenden Biographien vieler jüdischer KünstlerInnen wird Jo van Nelsen in dieser Multimedia-Show erzählen, Texte von Stefan Zweig u.a. lesen und immer wieder die Kurbel seines roten Koffergrammophons drehen… Neben den genannten Stars der Klassik, werden auch KünstlerInnen des jungen Jazz wie Sophie Tucker und George Gershwin von Schellackplatten zu hören sein.

Mit den Grammophon-Lesungen präsentiert Jo van Nelsen ein ganz neues Format auf deutschen Bühnen.Längst vergessene Texte und Sujets werden dem Vergessen entrissen; der Soundtrack dazu kommt direkt vom Grammophon – originaler geht’s nicht!

Was Weihnachten 1979 mit einem braunen Koffergrammophon und 5 Schellackplatten begann, ist im Laufe der Jahre zu einer beachtlichen Sammlung angewachsen. Damit diese Schätze nicht im Privaten verborgen bleiben, sondern einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden, entwickelte Jo diese neue Reihe.
Ob markige Märsche des Ersten Weltkrieges, säuselnde Salonmusik oder schmalzige Weihnachtsmelodramen – dem Knistern der Schellackplatten und dem ungewohnten Klang eines Grammophons kann sich kein Zuhörer entziehen: „Es ist, als ob die Zeit im Trichter stecken geblieben wäre, und man hineingesogen würde. Faszinierend!“ (Gästebucheintrag einer Besucherin der „Ginster“-Lesung, Frankfurt, 2013).

Wie schon in seinen Lesungen der letzten Jahre erweist sich Jo auch hier wieder als perfekter Interpret, der Texte mühelos lebendig werden lässt. Die Bandbreite reicht von propagandistischen Weihnachtsgedichten (in „Lametta, Gans und Siegerkranz“) über einen Meilenstein der Neuen Sachlichkeit (Kracauers „Ginster“) bis zum satirischen Varieté-Roman („Die Schlangendame“, 1896). Weitere Lesungen, so zum Beispiel mit Ausschnitten aus Kitsch-Romanen des 19. Jahrhunderts und zur Geschichte der Schallplatte, sind in Planung.

Die Verschränkung von Text und Musik, nebeneinander und übereinander, meist ergänzt durch zeitgenössische Bilder und Illustrationen, präsentiert sich als multimediales Ereignis fern jedes trockenen Geschichtsunterrichts oder einseitiger Nostalgieverklärung. Im Mittelpunkt der Grammophon-Lesungen steht der Spaß am Entdecken des Vergangenen, das staunende Kopfschütteln über Kurioses, das Gruseln über Gewesenes.

Diese abendfüllenden Grammophon-Lesungen sind bereits im Tourneeplan:
„Lametta, Gans und Siegerkranz“ – Ein skurriler deutscher Weihnachtsabend
„Ich verstehe nichts von Kriegen! Lassen Sie mich fort!“ – Der Beginn des I. Weltkrieges in Siegfried Kracauers Roman Ginster (1928)
„Die Schlangendame“ – Ein satirischer Roman aus dem Jahre 1896 von Otto Julius Bierbaum zum Wiederentdecken, Staunen und Schmunzeln

Kurzpressetext:

Jo van Nelsens Grammophon-Lesungen
„Ich küsse Ihre Hand, Madame! – Jüdische Künstler auf Schellackplatten“

Der Sänger Richard Tauber, der Dirigent Leo Blech, die Violinistin Edith Lorand – nur drei von vielen jüdischen KünstlerInnen, die das Musikleben der 20er Jahre prägten. Über ihre Biographien und die abstruse Kulturpolitik der Nazis ab 1933 wird Jo van Nelsen in diesem Multimedia-Programm erzählen – und immer wieder die Kurbel seines roten Koffergrammophons drehen…

Alternativer Pressetext (mit Frankfurt-Bezug):

Jo van Nelsens Grammophon-Lesungen
„Ich küsse Ihre Hand, Madame! – Jüdische Künstler auf Schellackplatten“

In seiner Reihe „Grammophon-Lesungen“ lässt der Musikkabarettist Jo van Nelsen längst vergangene Stimmen erklingen und liefert so den Soundtrack zu spannenden Texten.

Diese Lesung entstand für die populäre Reihe „Frankfurt liest ein Buch“, die 2016 David Seuthes Roman „Frankfurt verboten“ in den Mittelpunkt stellte, wie auch zur Ausstellung des Frankfurter Museums für Kommunikation „Jukebox Jewkbox! – Ein jüdisches Jahrhundert auf Schellack und Vinyl“.

Die SängerInnen Richard Tauber und Adele Kern, der Dirigent Julius Prüwer  – sie alle sind eng verbunden mit der Stadt Frankfurt am Main und ihrem regen Musikleben der 20er und 30er Jahre. Aber auch Unterhaltungskünstler wie Sophie Tucker, Edith Lorand und Joseph Schmidt werden an diesem Abend zu hören sein. Über ihre spannenden Biographien und die abstruse Kulturpolitik der Nazis wird Jo van Nelsen erzählen, Texte von Stefan Zweig u.a. lesen, Bilder und Filme zeigen – und immer wieder die Kurbel seines roten Koffergrammophons drehen…

Infotext zu den Grammophon-Lesungen als PDF zum Download
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Die Pressefotos mit 300dpi finden Sie ebenfalls im Media Bereich

Zuschauer- und Pressestimmen:

„Meinen herzlichen Dank an Jo van Nelsen, der in seiner Grammophon-Lesung meine Romanfiguren aus „Frankfurt verboten“ so wunderbar lebendig werden lässt. Dieter David Seuthe.“ (Gästebucheintrag, 10.09.2017)

Es war ein sehr schöner Abend – die Inhalte waren inhaltlich reich, thematisch fundiert, in Perfektion und gleichzeitiger Leichtigkeit vorgetragen und wie immer ein bleibendes Erlebnis. Vielen herzlichen Dank für die neuen Dinge, die ich erfahren habe, die sehr besonnen und überlegte Zusammenstellung der Musikstücke in Kombination mit der Lesung zu „Frankfurt liest ein Buch“. Danke!“

„Toll! Niemand hat „Frankfurt verboten“ so eindrucksvoll gelesen!“

„Beeindruckend, berührend und nachdenklich machend – das brauchen wir auch weiterhin.“
(Gästebucheinträge 21.04./06.05. 2016)

„Bitte nicht berühren“ oder Premiere von Jo van Nelsens „Ich küsse Ihre Hand, Madame- Jüdische Künstler auf Schellack“ im Museum für Kommunikation in Frankfurtam 21.4.2016:

Die Grammophon-Lesungen von Jo sind ja mittlerweile „LEGENDÄR“. Das neue Programm beschäftigt sich mit jüdischen Künstlern in der großen Zeit des Schellack. Da ertönt die große Sophie Tucker mit ihrem „The Man I Love“, genauso wie Kalman Operette, Gershwins „Rhapsodie in Blue“ oder auch das wundervolle „Ich küsse Ihre Hand Madame“ von Richard Tauber. Aber es ist ja nicht allein das hören von alten Platten, sondern es sind die Texte, die Jo um die Musik herum liest, oder auch die vielen Informationen, die er (als würde er mit einem plaudern) aus dieser Zeit vermittelt. Das ist einerseits amüsant, wie in einer Parodie auf den Tauber Schlager (und endlich singt Jo auch), andererseits aber gefriert einem das Blut in den Adern, wenn man erzählt bekommt, wie schäbig jüdische Künstler nach 1933 behandelt, verjagt und umgebracht wurden. Zu Tränen rührt das Schicksal des grandiosen Tenors JOSEPH SCHMIDT, der auf seiner Flucht vor den Nazis jämmerlich ums Leben kam, stellvertretend für so viele tragische Schicksale von großen Musikern. Dazwischen liest Jo Texte aus David Seuthes Roman „Frankfurt verboten“ oder auch eine lange Passage aus Stefan Zweigs Lebenserinnerungen, und zeigt ein anderes seiner Talente: das LESEN. Jo versteht es nicht nur grandios zu lesen, sondern einen Text auch wirklich „VERSTÄNDLICH“ zu machen. Mit unglaublicher Sensibilität, Witz und vorbildlicher Diktion werden da auch längere Texte zu so etwas wie „gerade Erlebtem“, und das Publikum lauscht gespannt. Im 2. Teil ist es klassischer, von Leo Blech, dem Pianisten Erik Then-Bergh bis zu meiner geliebten Adele Kern ertönt schönste Musik. Ich bin erstaunt, wie gut das Schlussduett aus dem Rosenkavalier auf Jos Reisegrammophon in die Boxen gejagt klingt! Fast ist es schöner als auf CD! Doch auch die, die von den verdrängten jüdischen Künstlern profitierten, wurden nicht vergessen. Große Karrieren, wie die von Franz Völker oder Elly Ney, waren dadurch vielleicht erst möglich. Zum Schluss traut man sich fast nicht zu klatschen, so betroffen ist man. Jo mag amüsantere Grammophon-Lesungen im Repertoire haben, aber sicher kaum eine WICHTIGERE! Danke Jo! (Matthias Woehl, Online-Kritik vom 22.04.2016 auf Facebook)

Ich küsse Ihre Hand, Madame – Die nächsten live-Termine

Oktober 2024

2024so27okt17:00Grammophon-Lesung: "Ich küsse Ihre Hand, Madame" - Jüdische Künstler auf SchellackFrankfurt